ARBEIT IST UNSICHTBAR
Ausstellung im Museum Arbeitswelt – 3. Mai bis 23.12.2018
Eine zeitkritische Auseinandersetzung mit „Arbeit“
Ein aktuelles Thema. Arbeitslosigkeit boomt.
Gedankenanstöße und Anregungen der etwas anderen Art. Neben dem Verlauf der ca. 150 jährigen Geschichte der Arbeitswelt, wird eine Differenzierung der Arbeitsarten plausibel dargestellt. Ausgehend von der Definition ARBEIT, die bezahlte und unbezahlte, Einstufung der speziellen Arbeiten und ihre Dotierung in der Berufswelt bis hin zum Statussymbol in der Gesellschaft.
Wir leben in einer Konsumwelt und sind dadurch an den Gelderwerb gebunden. Stress, Minimierung der Privatsphäre und dem Mangel an Zeit für das Regenerieren, Mangel an Möglichkeiten soziale Kontakte pflegen und ausbauen zu können, werden durch zunehmende Anforderungen von Gesellschaft und Wirtschaft nicht nur als Eigenbau generiert, sondern maximiert. Daran können Digitalisierung, Flexibilisierung und Individualisierung kaum etwas ändern. Nicht umsonst legen Berufstätige aus allen Richtungen und Stati in zunehmendem Maße ihre Arbeit zu Gunsten der Erhöhung ihrer Lebensqualität zurück. Wirtschaftlicher Erfolg ist nicht alles. Überforderung, sprich Burnout, noch viel weniger.
Wir vergessen, dass hinter jedem Produkt, jedem Erfolg, jedem Leben unsichtbare Arbeit steht. Denken wir z. B. an die Herstellung von Schuhen, wo und unter welchen Bedingungen und von wem sie hergestellt werden. Kinderarbeit, bei uns verpönt, ja verboten, dient in anderen Kontinenten als Basis für den Lebensunterhalt der Familie. Die Arbeitskraft Erwachsener ist zu teuer, der Profit zu niedrig. Umwälzungen, Umschichtungen, Verlegung der Produktionsstätten in kostengünstigere Gebiete sind vorprogrammiert. Entlassungen stehen ins Haus, die neuen Stress, Existenzangst und den Niedergang drohen.
Stellungnahme US:
Meine Meinung dazu ist zwiespältig. Auf der einen Seite ist die Kürzung von Arbeit und Arbeitszeit begrüßenswert, vorausgesetzt die anfallende Freizeit wird sinnvoll genützt. Auf der anderen Seite stehen auch die psychischen Fragen wie Anerkennung und Selbstwert, Sinnfrage des Lebens wie „wenn ich arbeite, bin ich wertvoll und nicht umsonst auf der Welt“, das Angst auslösende „Was mache ich, wenn sich durch die neuen Technologien, vor allem den immer häufiger werdenden Einsatz von Robotern mein Arbeitseinsatz erübrigt?“ Schließlich ist es kein Trost, wenn ich mich bei den unzähligen Freizeitangeboten herum treibe, erfahrenes Wissen nicht anwenden oder in Lebensbereichen verwenden kann. Leider werden auch die Forderungen an den Sozialstaat immer üppiger.
Alles kostenlos konsumieren? Offen gesagt, dann ist alles geschenkt. Der Mensch ist dazu ausgelegt, sich nicht nur Nahrung und Unterkunft zu beschaffen. Davon sind wir weit entfernt. Das Streben nach… ist uns in die Wiege gelegt, jagen, sammeln seit e und je in uns, um überhaupt eine Überlebenschance zu haben.
Wir können wieder dazu über gehen, möglichst viel im Alltag selbst zu bestreiten. Z.B. die Pflege, wenn notwendig mit Unterstützung. Das laut propagierte Angebot ist verlockend. „… ist entlastend“, „man ist wieder frei für sich selbst….“,.. `Na ja dann… verlagern wir den Pflegling ins Heim. Dort hat er alles, wird gut versorgt.´ Keiner denkt daran, dass die Versorgung des Körpers ein wichtiger Teil des Menschen ist, aber nicht alles. Die persönliche Zuwendung fehlt. Ein dahin Vegetieren ist voraus zu sehen. Minimale Zuwendung in voller Liebe braucht jeder Mensch. nicht nur gekaufte.
Oder – der Haushalt. Gut, dass hier die unbezahlte Arbeit doch immer öfter geteilt wird.
Kostenaufstellung für eine Familie mit drei Kindern :
Putzdienst Mani- und Pediküre Wäsche waschen, pflegen
Stubendienst (Schlafzimmer,…) Windel wechseln Besuchsdienst
Kochen, Küchen-, Servierdienst Krankendienst Besuchsdienst Anwesenheitsdienst (Nacht-, Wochenend-, Feiertagsdienst)
Einkaufsdienst Begleitdienst Pädagogische Kinder- oder Seniorendienst u.v.m.
Denken Sie darüber nach, was ohne den Haushaltsdienst wäre. Unbezahlte ARBEIT.
Es ist an der Zeit, darüber nachzudenken, ob und was wir mit der arbeitsintensiven wirtschaftlichen Entwicklung und parallel dazu mit der Roboter-Technik wollen. Unterscheiden wir, was lebens-NOTWENDIG und was lebens-WERT ist.
DIE LETZTE REISE
Fernsehfilm, 22.11., 20:15, ORF2, mit Christiane Hörbiger, Suzanne von Bordosy, Nina Kronjäger u.a.
Sehr sehenswert und wertvoll, bewundernswert realistisch von Christiane Hörbiger dargestellt. Hier fehlt Gott sei Dank übersteigertes Pathos.
Die verwitwete ehemalige Lehrerin Katharina kann nach einer lebenswerten und reichen Vergangenheit ihren körperlichen Zustand und die Angst, den Verstand zu verlieren, nicht mehr ertragen und beschließt den Weg der Euthanasie zu gehen.
Sie nimmt mit einem Institut für Sterbehilfe Kontakt auf. Ihre Töchter fanden das Schreiben und versuchten sie von ihrem Vorhaben abzuhalten. Suzanne spielt sogar mit dem Gedanken, ihre Mutter entmündigen zu lassen. Es kommt zu einem Gutachten.
Inzwischen besuchte Katharina das Institut und wohnte der Durchführung einer Sterbehilfe einer todgeweihten jungen Frau bei. Zweifel stiegen auf, Nach innerem Kampf stand ihr Beschluss nur noch fester, einem Pflegefalldasein zu entgehen. Sie möchte ihr Leben bei klarem Verstand und in Würde zu Ende beschließen.
Nach eingehender Untersuchung wurde ein richterlicher Bescheid bezüglich Pflegefall negativ beurteilt. Katharinas Weg zu einer eigenen freien Entscheidung ist frei.zu
Nach einem klärenden Gespräch mit ihren Töchtern führt sie voll Hoffnung und Freude auf Erlösung ihren Beschluss durch.
Stellungnahme:
Dieser Film zeigt die zweite Seite der Lebens-Medaille, die Seite eines betroffenen alten Menschen, der ein voll gelebtes Leben mit allen Höhen und Tiefen, mit Freude und Leid hinter sich hat. Nutzlosigkeit, das Erleben des körperlichen und geistigen Abstieges, Hilflosigkeit und Scham nährt die Frage nach dem Sinn in vollen Zügen. Leider akzeptieren, können nur wenige Menschen diese Gefühlswelt akzeptieren. Mit einem Menschen bis zu seinem letzten Atemzug zu gehen, wird in unserer Zeit zunehmend schwieriger. Die menschliche Nähe, die früher die Familie bot, fehlt in einem institutionellen Kreis. Zum Beispiel war es früher üblich, dass der alte oder zu pflegende Angehörige Tätigkeiten, die er bewerkstelligen kann, auch ermöglichen. Die Überflüssigkeit des Daseins kommt nicht so schnell auf. Bedenke man, der Aufgabenbereich menschlichen Lebens ist so umfangreich, dass sich immer eine zu erledigende Tätigkeit ergibt. Das macht Sinn. Lebenssinn.
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MAGIE DER FARBEN
Interessiert an den Geheimnissen, der Botschaft und Wirkung der Farben?
ARD-Alpha, 21:15
Dieser Sender bürgt für Qualität!
In alter Verbundenheit gebe ich mit Freude die Eröffnung der
GEMEINSCHAFTSAUSSTELLUNG von Daniela Pernold und Krystyna Gartner
bekannt.
Die Vernissage findet am13.10., um 18:30,
in der Galerie Christa Friedl, 1030, Rennweg 15 statt.
Herzlich willkommen